Mögliche Rettung vor dem Hochofen
Ende der "Maxim Gorki"?

Seit heute um zehn Uhr ist die Frist abgelaufen: Bis dahin hätte ein Käufer die frühere „Hamburg“ noch sicher vor dem Hochofen retten können, doch einen Hoffnungsschimmer gibt es offensichtlich noch. Die "Maxim Gorki" ist bereits auf dem Weg zum Abwrack-Werk. Foto: dpa Am Mittag legte das legendäre Kreuzfahrtschiff, das heute unter dem Namen „Maxim Gorki“ fährt, im griechischen Hafen Piräus mit Kurs auf eine Abwrack-Werft in Indien ab.

Das 1968 auf Hamburg-Finkenwerder gebaute Schiff war 48 Stunden zuvor von der russischen Reederei Sovcomflot für 4,2 Millionen Euro verkauft worden, weil es zu unwirtschaftlich geworden war. Allerdings gab es eine Rücktrittsklausel bis heute früh, die eine Gruppe schiffsbegeisterter Hamburger um den Bürgerschaftsabgeordneten Hans Lafrenz (CDU) nutzen wollte, um doch noch einen Investor zu finden.

Bereits seit Monaten gibt es in der Hansestadt Bemühungen, das bestens erhaltene Passagierschiff für Hamburg zu retten. Der Plan: In der HafenCity sollte die frühere „Hamburg“ als Hotel, Kongress- und Theaterschiff einen dauerhaften Liegplatz bekommen. Das Passagierschiff aus den 60er Jahren sollte der Hansestadt so als Kulturdenkmal und spektakuläres Hotelprojekt erhalten bleiben.

Doch die Finanzkrise macht es offensichtlich schwierig, einen Geldgeber für die Idee zu finden. „Zu anderen Zeiten wäre das ein Leichtes gewesen“, so Lafrenz. Doch noch scheint die Hoffnung nicht ganz aufgegeben. Knapp drei Wochen dauert die Fahrt der „Maxim Gorki“ bis nach Indien. Theoretisch wäre es möglich, das Schiff in dieser Zeit mit entsprechendem Aufschlag von den Indern zu kaufen. Heute Mittag erreichte Lafrenz dazu ein Hilfsangebot eines Hamburger Rechtsanwalts, wie sein Büro mitteilte. Auch der Düsseldorfer Kreuzfahrt-Experte Gerd Wüsthoff verhandelt nach eigenen Angaben noch mit einem Investor für das Hamburger Hotel-Schiff-Projekt.

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